WISSENSWERTES
Trübstoffe im Saft (Trub)
Der sich im Beutel befindende Trub ist ein natürlicher Bestandteil des naturreinen Saftes und von unseren Kunden auch gewünscht, denn er ist entscheidend für den aromatischen Geschmack. Ein Teil des Trubs setzt sich, im Laufe der Zeit am Boden ab und kann dort zu größeren Flocken verklumpen, die sich auch durch intensives Schütteln kaum auflösen. Insbesondere Kinder reklamieren dann den Saft in dem Beutel als schlecht und wollen ihn nicht mehr trinken. In den Bag in Box Gebinden ist der schwere Trub nicht mehr sichtbar. Er wird erst am Ende entnommen. Ein Filter im Zapfhahn hält größere Flocken zurück. Das ist ein Vorteil der Bag in Box Gebinde gegenüber Glasflaschen.
Was kann ich als Kunde machen um schweren Trub zu verringern?
Da der Trub ausschließlich vom Reifegrad der Früchte und von den Sorten abhängt – und wir also Mosterei darauf keinen Einfluss haben – könnten sie die Äpfel früher ernten oder Sorten mit hohen Trubanteil meiden. Da der meiste Trub bei der Restentleerung aus den Behältern fließt, können Sie mit einem Nylonfilter den größten Teil des Trubs zurückhalten.
Schleim und Schimmelpilze
Bei der Pasteurisierung bei ca. 80 Grad Celsius werden Hefepilze abgetötet, die den Saft in Most vergären würden. Was jedoch leider nicht auf diese Weise zu bekämpfen ist, ist der Schimmelpilz Byssochlamys. Dieser Pilz ist extrem hitzeressistent (je nach Stamm bis 100°C) und überlebt daher die Pasteurisierung. Der Pilz ist meist einige Wochen nach der Abfüllung feststellbar und zieht schleimige Fäden oder ein Pilzmycel (Pilzgeflecht). Da es verschiedene Pilzstämme gibt, die mit oder ohne CO2 wachsen können, kann der Karton von außen aufgebläht sein, oder auch ganz normal aussehen. Der Saft schmeckt allerdings säuerlicher – ist nicht gesundheitsgefährdend – sollte aber nicht mehr getrunken werden. Es sind auch meist nur wenige Beutel damit kontaminiert.
Grund ist meistens kontaminiertes Rohmaterial. Der Pilz ist am Boden und auch innerhalb der Bäume an Rinde und Blättern heimisch und überträgt sich gern beim Schütteln des Obstes auf den Boden und entsprechendem Bodenkontakt. Manchmal genügt auch schon der bloße Kontakt mit den Blättern im Baum.
Ratschläge zur Vermeidung von Schleim und Schimmelpilzen
- Obst niemals auf den Boden schütteln, sondern wenn möglich immer eine Plane oder ein Tuch unter legen.
- Obst vor dem Pressen mindestens zweimal waschen.
- Obst sehr gut vorsortieren, d.h. alle Äpfel, welche sichtbare Schimmel- oder Faulstellen aufweisen, sofort entfernen.
- Bodenkontakt nicht länger als notwendig, da am Boden liegende Früchte oft geringfügig angefressen werden und dann besonders gefährdet sind.
- Wenn bei nassem Wetter gelesen wird, sollte auf wenig Fremdmaterial (Gräser, Erde) geachtet werden, da der Pilz sich sonst im Waschwasser anreichern kann.
Unser Beitrag zur Vermeidung von Schleim und Schimmelpilzen
- Regelmäßiger Austausch des Waschwassers
- Nach jedem Arbeitstag wird unsere gesamte Abfüllanlage chemisch gereinigt um verbleibende Sporen abzutöten.